Design und Logistik passen auf den ersten Blick nicht direkt zusammen. Themen wie Effizienz, Sicherheit oder Umschlagsleistung stehen hier eindeutig im Vordergrund. Da ist für künstlerische Spielereien scheinbar kein Platz. Der iF Design Award beweist das Gegenteil: Design kann nicht nur gut aussehen, sondern kann noch viel mehr. Und ist gerade in der Logistikbranche von großer Bedeutung.
Warum Design keine Kunst ist
Design wird oftmals als rein kreativ-künstlerische Maßnahme empfunden. Dabei umfasst Design im wesentlichen Sinne noch weitere, wichtige Aspekte. Neben der ästhetischen Komponente – beispielsweise in Form, Größe, Farbe und Material – kommt es bei einem guten Design auch auf die technische Funktionsweise des gestalteten Objekts sowie auf die Interaktion des Benutzers mit dem Objekt an. Design ist aus diesem Grund weitaus mehr als Kunst. Kunst muss gut aussehen, Design muss funktional sein. Was nicht bedeutet, dass Design nicht gleichzeitig auch gut aussehen kann.
Nun ist Design nicht gleich Design, wie die unterschiedlichen Anwendungsgebiete zeigen:
- Grafikdesign
- Modedesign
- Interior Design
- Webdesign
…oder Industriedesign, auch als Produktdesign bekannt. Produkte werden im Rahmen einer Ideenfindung und Konzeptionsphase entworfen, skizziert, modelliert bis hin zum Prototypen, der diversen Funktionstests unterzogen wird.
Diese Vorgehensweise wird auch als Design Thinking bezeichnet. Das Verfahren verfolgt die schnelle Entwicklung von kundenzentrierten Lösungen. Der Fokus liegt auf den Bedürfnissen des Kunden – und sorgt oftmals für starke Innovationen:
„Design Thinking ist ein auf den Menschen ausgerichteter Innovationsansatz, der aus dem Werkzeugkasten des Designers schöpft, um die Bedürfnisse der Menschen, die Möglichkeiten der Technologie und die Anforderungen an den Geschäftserfolg zu integrieren.“
Tim Brown, englischer Industriedesigner und Chairman von IDEO
Bedeutung von Design in der Logistik
Deutlich wird: Design ist nicht nur im künstlerischen Umfeld angesiedelt, sondern genauso in industriellen Bereichen von Bedeutung. Dass Design und Logistik gut zueinander passen, liegt vor allem an der ähnlichen Herangehensweise. Sowohl dem Design Thinking als auch logistischen Prozessen gehen Problemstellungen voraus. Ungelöste Probleme wirken sich mit der Zeit negativ aus – sei es auf Mitarbeitende, Unternehmen oder gar ganze Branchen.
Was bedeutet das? Design Thinking kann in der Logistik mittels des Problemlösungsansatzes zu positiven Auswirkungen beitragen: beispielsweise die Reduzierung von körperlichen Arbeitsbelastungen der Mitarbeitenden durch verbesserte Ergonomie, die effizientere Gestaltung von Prozessabläufen oder ein optimiertes Kundenerlebnis generell. Design Thinking sucht nach praktikablen, einfallsreichen und effizienten Lösungen. Die Kundenzufriedenheit steht dabei im Vordergrund. Erneut eine deutliche Parallele zur Welt der Logistik.
Innovative Lösungen beim iF Design Award
Dass starkes Industriedesign Tradition hat, zeigt unter anderem der iF Design Award. Bereits 1954 wurde die Auszeichnung jährlich im Rahmen der Hannover Messe verliehen. Genauso, wie sich Design weiterentwickelt, hat sich auch der Designpreis verändert. Mittlerweile wird dieser in neun Kategorien verliehen: Produktdesign, Verpackungsdesign, Kommunikations- und Service-Design, Architektur und Innenarchitektur sowie User Experience (UX), User Interface (UI) und Professional Concept.
Die diesjährige Preisverleihung des weltweit renommierten iF Design Award fand im Berliner Friedrichstadtpalast auf großer Bühne statt. Vor mehreren hundert Zuschauern wurden 75 Preisträger mit dem Gold Award ausgezeichnet, die zuvor im Rahmen eines zweistufigen Auswahlverfahrens von einer 132-köpfigen Jury, bestehend aus Design-Experten aus 20 Ländern, bestimmt wurden.
In der Kategorie Produktdesign wurde dieses Jahr erneut Toyota Material Handling ausgezeichnet: Das Team des Toyota Design Centers nahm an diesem Abend verdient einen der Gold-Awards für den Elektro-Hochhubwagen Toyota BT Staxio SSI200D mit Fahrerstand und Doppelstock entgegen.
„Viel kleiner und wendiger als ein Gabelstapler, ist dieser elektrobetriebene Stapler ein Meisterwerk des ergonomischen Designs. Gut aufgelöste Details und der subtile Einsatz von geschwungenen Formen und Farben sind eine Bereicherung für dieses hochindustrielle Produkt und verleihen ihm zudem höchste Bedienerfreundlichkeit“, so die Begründung der Jury.
„Der iF Design Award in Gold für den BT Staxio ist eine herausragende Anerkennung für unsere Design- und Produktkompetenz im Bereich des bedienerzentrierten Designs, das sich international immer weiter durchsetzt.“
Magnus Oliveira Anderson, Head of Design bei Toyota Material Handling Europe
Der BT Staxio SSI200D ist eins von drei Modellen aus Toyotas S-Serie, die 2023 erstmals auf der LogiMAT Messe in Stuttgart der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Getreu dem Motto „Built Around You“ stehen bei diesen Lagertechnikgeräten das Design rund um den Bediener und das modulare Toyota Batteriesystem im Fokus. Dank der ultrakompakten und leichten Bauweise sowie der integrierten Lithium-Ionen-Technik, überzeugen die neuen Modelle durch eine branchenführende Ergonomie und Energieeffizienz.
Bei der Entwicklung der neuen Staplermodelle wurde großer Wert auf die Sicherheit gelegt. Der Fahrer ist in der geschlossenen Fahrerkabine stets gut geschützt. In Kombination mit dem kompakten Chassis verfügt der Bediener außerdem über eine hervorragende Rundumsicht, die die Sicherheit bei Einsätzen mit hohem Durchsatz erhöht.
Um Komfort und Produktivität während der gesamten Schicht zu gewährleisten, wurde die Fahrerkabine ergonomisch gestaltet, so dass alle Bedienelemente leicht zu erreichen und zu nutzen sind. Die Lagertechnikgeräte verfügen über einstellbare Bedienelemente mit einem ergonomischen Steuerhebel, ein Lenkrad für einfaches und reibungsloses Manövrieren sowie einen Touchscreen mit allen Einstellungsmöglichkeiten. Ein optimal auf den Bedienenden einstellbarer Stehstuhl, ein gedämpfter Boden und eine gute Rundumsicht tragen zu einer optimalen Produktivität und Effizienz der Bediener bei.
Mehrfach ausgezeichnetes RED-Designkonzept
Der mit dem iF Design Award in Gold ausgezeichnete BT Staxio SSI200D ist das jüngste Ergebnis des Radical Energy Design-Projekt (RED) von Toyota Material Handling. Ganz im Sinne von Kaizen strebt Toyota stets danach, Produkte und Lösungen zu verbessern und Prozesse zu optimieren. In Toyotas Design Center in Mjölby haben sich die Produktdesigner und Ingenieure die Möglichkeiten des modularen Toyota Batteriesystems zu nutzen gemacht, um Flurförderzeuge ohne klassischen Batterieraum zu entwerfen. Die einzelnen Batteriemodule werden dabei in das Gerät integriert und ermöglichen so ganz neue Gerätedesigns.
Das RED-Konzept kam erstmals im Elektro-Niederhubwagen Toyota BT Levio LWI160 zum Tragen und wurde bereits 2020 mit einem iF Design Award gewürdigt. Im Jahr 2022 wurde zudem das hervorragende Design des Schubmaststaplers Toyota BT Reflex E-Serie mit einem iF Design Award in Gold belohnt.
Design als Mehrwert in der Logistik
Die angeführten Beispiele machen deutlich, dass Design einen wichtigen Platz in der Welt der Industrie und in der Welt der Logistik hat. Kundenzentrierung, Bedürfnisorientierung, Problemlösung – sind nur einige der Vorteile einer design-geleiteten Produktentwicklung.